Artikel im März 2021:
wie geht es Jugendlichen, jungen Erwachsenen in
der Gemeinde Steinach?
Der Soziologe Michael Corsten schreibt, dass ...der Übergang vom Jugendalter zum Erwachsenenalter eine beson-
dere Phase ist. Man spricht davon, dass junge Menschen in der Rush Hour des Lebens sind, wo ganz viel passiert
und in einem kurzen Zeitraum entschieden werden muss. Es werden die Weichen für die kommenden Jahrzehnte
gestellt. ..“
Die Antworten der Jugendlichen, jungen Erwachsenen alphabetisch der Reihe nach
Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird in der Coronakrise viel abverlangt.
In Coronazeit sieht man Jugendliche kaum. Mich, Martin Waubke interessiert, wie es Jugendlichen, jungen Er-
wachsenen in der Gemeinde Steinach gerade (Stand Ende Februar 2021) geht und will sie zu Wort kommen lassen.
Wegen Corona ist es schwieriger, in Kontakt zu kommen und Gespräche zu führen. Ich schickte den Jugendlichen
und jungen Erwachsenen meine Fragen per Email und bat sie mir schriftlich zu antworten. Mit einem telefonierte
ich und mit zweien traf ich mich mit Abstand im Freien und schrieb ihre Antworten auf.
Ich habe nun elf Rückmeldungen bekommen aus unterschiedlichen Bereichen, wie Schule, Studium, Betrieb und
aus mehreren Ortsteilen der Gemeinde Steinach. Renate Hofer war mir bei der Kontaktaufnahme zu mehreren
Jugendlichen behilfl ich.
Meine Fragen
1. Wie sieht Ihr Alltag aus?
2. Was sind Ihre Erfahrungen mit Corona? Waren Sie in Quarantäne, hatten Sie Corona selbst?
3. Was geht Ihnen in der Coronakrise am meisten ab
4. Zurzeit ist wahrscheinlich keine Schule, Uni oder sind Sie nicht im Betrieb. Wie geht es Ihnen damit
5. Wie bekommen Sie von der Schule, Uni, Betrieb Aufgaben, Austausch und Unterstützung? Wie können
Sie konkret mit den Lehrern/ Ausbildern Kontakt aufnehmen?
6. Wie bleiben Sie mit Ihren Freunden, Schulkameraden, Arbeitskollegen in Kontakt?
7. Lernen Sie auch neue Leute kennen? Wenn ja, wie?
8. Worauf freuen Sie sich auf die Zeit nach dem Lockdown am Meisten?
9. Platz für: was fehlt oder was ich noch sagen wollte:…………..
Im Dezember 2019 erschien im Steinacher Gemeindeboten mein Artikel über Judith Ebenbeck
Judith Ebenbeck,
vom Studium der Kunstgeschichte in die Geschäftsführung eines
mittelständischen Betriebs.
Wenige Sätze im Umkleideraum nach der Gymnastik weckten meine Neugier. Ja, die Tochter Judith ist dabei in die Firma der Familie einzusteigen, erzählte Walter Ebenbeck. Wie kommt es, dass eine
junge Frau einen gutbezahlten Job in München aufgibt und in einem mittelständischen alteingesessenen Betrieb nach Straubing, Niederbayern einsteigen will? Wie passt es zu dem großen Artikel im
August in der SZ? „Niederbayer, männlich, sucht“ und im BR: „Männerüberschuss in Niederbayern.“ Laut Soziologen Thorsten Benkel, an der Uni Passau wanderten junge Frauen vermehrt ab. Die
Hauptursache sieht er in der starken wirtschaftlichen Ausrichtung Niederbayerns auf Industrie, Handwerk und Landwirtschaft, sprich auf Berufe, die eher von Männern ausgeübt werden. Junge Frauen
hingegen wanderten vermehrt ab, um zu arbeiten und zu studieren. Und: „Frauen wollen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben,
sich emanzipieren von ihrer Herkunft. Sie wollen auf eigenen Beinen stehen und nicht länger nur die wohlbehütete Tochter sein, die sie in ländlichen Regionen oft sind.“ Ich treffe mich mit Judith
Ebenbeck und sie erzählt, wie es sich entwickelt hat: Sie hat Kunstgeschichte in Passau und anschließend in München studiert. Nach dem Studium arbeitete sie in einer PR Agentur, die für Museen
und Architekten Presse und Öff entlichkeitsarbeit machte.
Später wechselte sie in eine größere Agentur, das Kulturengagement bei BMW Group. Dies war recht spannend, und vielseitig. Sie hat viel dabei gelernt: Wie man organisiert, strukturiert arbeitet
und sie ist stressresistent geworden.
Im Jahr 2015 war sie unzufrieden mit ihrer Arbeit. Sie sammelte viele Überstunden, die dann letztendlich verfielen. In einem großen Konzern durchlaufen Ideen eine lange Prozedur und werden oft
verwässert. Sie wollte eine Veränderung und schrieb Bewerbungen an verschiedene Institutionen. Zeitlich fiel dies auch mit dem Brand in der Firma Keyser zusammen. Am 21. Dezember 2015 vernichtete
ein verheerender Brand das Firmengebäude. Sie war gerade auf Weihnachtsurlaub bei den Eltern in Steinach und hat den Brand praktisch live mitbekommen. Schnell war klar, dass ein Wiederaufbau der
Firma möglich ist.
Sie bekam auch schnell mit, dass alles modern und ganz anders als vorher werden sollte. In Gesprächen mit ihrem Vater Walter Ebenbeck kam der Gedanke auf, wie wäre es, wenn sie in die Firma der
Familie einsteigen würde, wenn sie sowieso auf der Suche nach einem neuen Job ist,
Im Sommer 2016 kam es dann zu einem ernsthaften Gespräch von Vater und Tochter, wie ein Einstieg in das Familienunternehmen aussehen könnte. Es wurde Tacheles gesprochen: Was wären ihre Aufgaben,
Gehalt, Auto, wo wird sie wohnen. Er schlug ihr vor, es für eine Zeit zu probieren. Und wenn es ihr aus irgendeinem Grund nicht passen sollte, dann würde er es ihr nicht nachtragen, wenn sie
abbrechen würde.
Diese Frage stellte sich für sie aber bisher nie. Sie entschloss sich dann schnell, kündigte ihre Arbeit und fi ng am 1.Oktober 2016 bei Keyser an.
Sie ist die 3. Generation, ihr Großvater hatte mit seinem Bruder die Firma Keyser übernommen. Walter Ebenbeck hat die Firma einige Jahre zusammen mit seinem Onkel Herrmann geleitet und ist jetzt
Geschäftsführer mit seinem Cousin Martin Ebenbeck.
Judith plante dann gleich die Eröff nung des neuen Gebäudes und betreute die achtseitige Beilage in der Zeitung. Marketing, Organisieren von Veranstaltungen war ihr von ihrer vorigen Arbeit
vertraut. Nach nur 11 Monaten nach dem Brand konnten sie das neue Gebäude eröffnen.
Sie hat neben ihrer Arbeit in drei Jahren in der Firma die Ausbildung zum Handelsfachwirt absolviert.
Für sie war dies wichtig. Sie ist dadurch im Gespräch mit der Buchhaltung und der Geschäftsleitung auf Augenhöhe.
Auf die Frage, was sie in die Firma einbringen kann, erzählt Judith von Mitarbeitergesprächen. Bei Marketing Firmen sind sie üblich. Bei Keyser sind sie gerade am Anlaufen. Einmal im Jahr setzen
sich Chef und Arbeitnehmer zusammen. Man redet, was das Jahr über gewesen ist, was gut gelaufen ist und was besser sein könnte. Die Angestellten bringen einige gute Ideen ein, sie sind ja direkt
beim Kunden.
Judith hat ein Stipendium der Rid-Stiftung bekommen, das zwei Jahre läuft. Günther Rid von Bettenrid in München hatte den ganzen Besitz der Firma und Immobilienbesitzes in die Rid-Stiftung
eingebracht. Zentraler Stiftungszweck ist „…die Förderung der Berufsausbildung des Führungsnachwuchses im bayerischen Einzelhandel unter besonderer Berücksichtigung mittelständischer
Unternehmen“
Judith hat sich bei der Rid-stiftung beworben. Die Auswahlgespräche waren relativ streng und sie wusste nicht, ob sie ausgewählt wird. Die Schulungen sind sehr umfangreich, die Kosten dafür sind
gering. Die Dozenten sind fachlich sehr gut und sie coachen die Stipendiaten in allen möglichen Bereichen. Zu zwölft bilden sie eine Erfa Gruppe ( Erfahrungsaustauschgruppe). Einige Teilnehmer
haben Unternehmen bereits übernommen oder sind gerade dabei, dies zu tun. Die Bandbreite der Branchen ist recht unterschiedlich, sie reichen von Fahrradhaus, Gärtnerei oder Modehaus. Sie kommen
aus ganz Bayern, sie sind etwa gleich viel Männer und Frauen, der Jüngste ist 23, die Älteste 50 Jahre alt. Die Teilnehmer stehen untereinander nicht in Konkurrenz, reden off en miteinander und
teilen ihre Erfahrungen mit, wie es in anderen Betrieben läuft. Sie haben oft ähnliche Probleme, die sie miteinander besprechen können.
Sie treff en sich jetzt auch immer wieder zwischendurch.
Ein Unternehmensberater hat Judith und Walter Ebenbeck beim Übergabeprozess betreut. Bis Ende nächsten Jahres wird dies abgeschlossen sein. Walter Ebenbeck freut sich schon darauf, auch mal einen
Aufenthalt in Südtirol über ein Wochenende hinaus um ein, zwei Tage verlängern zu können und nicht immer für alles verantwortlich zu sein. Bisher hat Judith eine Fünf Tage Woche, später wird sie
wie jetzt ihr Vater um 7 Uhr mit den Monteuren beginnen und auch am Samstag im Geschäft da sein müssen.
Zusätzlich zu ihrer Arbeit engagiert sich Judith bei den Wirtschaftsjunioren und bei den Grünen (sie ist
bei beiden im Vorstand). Sie sagt über sich, dass sie ungern nur rumsitzt. Und sie macht ungern etwas nur
halbherzig, sondern wenn dann auch richtig.
Auf die Frage wie sie sich selbst und ihre Firma in zehn Jahren sieht: Für sie als Frau sind Kinder natürlich immer ein Thema. Ihr Ziel ist es, die Firma soweit zu organisieren, dass sie im
Tagesgeschäft nicht gebraucht wird. Die Firma darf nicht gefährdet sein, wenn der Chef mal ausfällt. Sie sieht es als ihre Aufgabe an, Ideen und Visionen zu entwickeln, wie sich die Firma in
Zukunft aufstellt.
Die Idee der Gemeinwohl-Ökonomie https://bayern.ecogood.org/ gefällt ihr recht gut: „Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf. Das Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, statt ein Mittel
zu sein für das, was wirklich zählt: ein gutes Leben für alle. (…) In einer echten „Ökonomie“ ist das Geld nur Mittel zum Zweck. Schaff en wir es, die wirtschaftliche Erfolgsmessung auf das Ziel
zu richten, fließt die menschliche Kreativität in die Mehrung des Gemeinwohls. Dann stimmen Wirtschaft und Werte zusammen!“ Judith hat für sich die vergangenen Jahre einen Adventskalender
gekauft. Jeden Tag geht ein Euro an ein soziales Projekt. Öffnet man die Kalendertür, dann ist dort aufgeführt in welches Projekt der Euro an diesem Tag fl ießt. In diesem Jahr bekommen
Geschäftspartner anstelle einer Flasche Sekt wie bisher diesen Adventskalender. Es ist eine kleine Änderung. Für sie macht es aber so spannend zu sehen, dass sie in einer kleineren Firma Ideen
umsetzen kann. Und ihre beiden Chefs sind dafür sehr aufgeschlossen, wofür sie ihnen sehr dankbar ist. Sie kann sich auch vorstellen, wieder nach Steinach zu ziehen.
Artikel auf der Seite Tintenklecks im Steinacher Gemeindeboten, September 2019
Der Musiker Michael Wüllner
Als ich bei der Demonstration Frydays for Future in Straubing war, hörte ich Michael Wüllner das erste
Mal Musik machen. Es war ein Freitag in den Pfi ngstferien. Die jungen Leute und einige Ältere versammelten
sich am Ludwigsplatz . Michael Wüllner spielte auf der Gitarre und sang seine Lieder. Seine Musik
passte so gut zu der Demo, es war eine melodische Klangwolke und stimmte die Versammelten auf die
Demo ein. In Pausen gab es Redebeiträge, Organisatorisches wurde erklärt und Sprechgesänge eingeübt,
bevor dann alle losmarschierten durch die Innenstadt.
Danach trafen wir uns und Michael Wüllner erzählte mir, dass er von der Initiatorin von Frydays for
Future Straubing(gekürzt FfF Straubing) angefragt wurde. Sie hatte ein Konzert von ihm besucht Er spielt
seit der ersten Demonstration bei FfF Straubing dort auf. Beim ersten Mal wusste er nicht, wie seine
Musik ankommt, da das Publikum doch recht jung ist. Die Resonanz ist aber sehr positiv. Die Initiative ist
ihm inzwischen vertraut und er ist fester Bestandteil bei den Demos von FfF Straubing.
FfF will wachrütteln, aufmerksam machen, dass Klimaschutz sofort und vordringlich ist und nicht weiter
warten kann. Michael sind die Gedanken und Haltung bei FfF vertraut. Im nachhinein wird ihm bewußt,
dass er in einem Haus aufgewachsen ist, wo im eigenen Garten viel Gemüse angebaut und geerntet wurde.
Seinen Großvater Walter Eibl erlebte er als überzeugten Radfahrer, der das Auto soweit möglich in der
Garage stehen ließ. Walter Eibl fertigte auch Futterhäuser für Vögel aus recycltem Material. Viele Wochen
lang hatte er das Material dafür im Wertstoff hof zusammengesucht. Im Ferienprogramm und in der
Grundschule Steinach baute er mit den Kindern die Futterhäuser zusammen.
Auf meine Frage, ob seine Begabung und Freude für Musik in der Familie zu fi nden ist, erzählt Michael,
dass er mit seiner Großmutter zuhause gerne gesungen hat. Beide Steinacher Großeltern sind auch im
Chor. Beim Musikverein Steinach hat er Posaune gelernt und er ist immer noch Mitglied im Verein. Er
war auf der Berufsfachschule für Musik in Plattling und hat dort eine gute, breit gefächerte Ausbildung
absolviert. Jetzt ist er Chor- und Ensembleleiter und gibt in Straubing Gitarrenunterricht privat und in der
Musikschule.
Bei seinen Konzerten will er frei sein und seine eigene Musik machen.
Tintenklecks
Michael Wüllner beim Sauerkrauteinstampfen und im Gespräch mit M. Waubke
Michael Wüllner bei einem Konzert und auf der Demo Frydays for Future Straubing
Tintenklecks ist eine Seite für Jugendliche und junge Erwachsene.
Wer Lust oder eine Idee hat,etwas zu schreiben, kann sich bei mir gerne melden.
Martin Waubke Tel. 09961 7659 mail@heusingerwaubke.de
Text Martin Waubke, Fotos M. Wüllner, K. Heusinger
Er tritt immer alleine auf. Er spielt auf der Gitarre und singt dazu. Seine Musik ist in seinem Pressetext
gut beschrieben: „Etz erst recht. Aus Trotz gegen „Großkopferte“ und mit einer Hand voll Hummeln im
Hintern stellt sich der aufstrebende Künstler Michael Wüllner im klassischen Sinne eines Liedermachers
auf die Bühne.
Aber das sozialkritische Aufbegehren ist nur eine Seite des 27-jährigen Mundartpoetens. Lyrisch bewegt
sich Wüllner zwischen Melancholie und ungezügelter Lebenslust, philosophisch angehaucht, aber niemals
abgehoben und geprägt von einer tief empfundenen Menschen- und auch Tierliebe. Lustige Schwänke aus
seinem Leben, wie beispielsweise die Erfahrungen eines jungen Familienvaters, sind fester Bestandteil
seines abendfüllenden Programms. Mit kleinen Anekdoten unterhält der junge Nachwuchskünstler seine
Zuhörer und führt diese durch seine aufregende, bunte Welt.“ Auftritte hatte er in Bayern und Österreich.
So war er in Fürth, Regensburg, Nürnberg oder Kufstein. In München trat er im Vereinsheim Schwabing
auf und er hatte einen Fernsehauftritt zusammen mit anderen Musikern.
Michael Wüllner wohnt in Straubing und hat eine vierjährige Tochter. Er plant, in nächster Zeit wieder
nach Steinach zu ziehen.
Infos zu Konzerten, Fernsehauftritten, seiner CD unter www.michaelwuellner.de/
Film mit Michael Wüllner bei der Demo im Juni https://youtu.be/9JysRAcAqkg
Bilder und Zeichnungen von Lisa Fritsch, Artikel im Steinacher Gemeindeboten Juni 2019
Beim Haareschneiden ergeben sich mit Conny Fritsch im Salon La Luna gute Gespräche. Das letzte Mal
ging es um „Fridays for Future“: Mitte März gab es eine Demonstration vor dem Rathaus in Bogen und
Connys Tochter Lisa war aktiv mit dabei. Das ist für mich ein Anlass mit Lisa darüber zu sprechen. Zum
ersten Gespräch kommt Lisa zu uns auf die Spek. Meine Tochter Charlotte ist dabei, die beiden kennen
sich von einem Kunstkurs und zu dritt kommen wir leichter ins Erzählen. Lisa (15 Jahre) war mit gut
30 Leuten, davon 20 Schülern aus ihrer Kunstklasse der Herzog-Ludwig Mittelschule vor dem Bogener
Rathaus demonstrieren für „Fridays for Future“. Sie gingen vorher zum Rektor, um ihn um Erlaubnis zu
fragen. Er hatte nichts dagegen, dass sie an der Demonstration teilnehmen wollten, verlangte aber, dass
sie den Stoff nachholen. Sie malten mehrere Schilder mit Sprüchen, die auf die drohende Klimakatastrophe
hinweisen. In den anderen Schulen waren die Schulleiter nicht so verständnisvoll und drohten mit
Verweisen. Weitere Demonstrationen sind nicht geplant, da Abschlussprüfungen in den Schulen anstehen,
für die die Schüler lernen müssen, bei Lisa ist es der Quali. Lisa tat es aber auch leid, dass die zwei Stunden
Kunst wegen der Demonstration ausfi elen, sind ihr doch diese Stunden Kunst sehr wichtig.
Als ich mich für ihre Bilder interessiere, zeigt sie mir auf ihrem Smartphone Fotos von Bildern und
Zeichnungen.
Zur Zeit malt sie Stilleben nach direktem Vorbild einen Blumenstrauss 1), oder nach einem Foto. Sie
probiert gerne verschiedene Techniken und Materialien wie beispielsweise Tinte und besondere Malstifte
aus. Lisa portraitiert auch gerne Menschen: Ihren Cousin im Friseursalon 2),oder ihre Mutter 4). Aber
auch Halloween 3) ist für sie ein Thema.
Bei einem weiteren Treff en im Friseursalon kann ich in ihrem Skizzenbuch blättern und Bilder fotografi eren.
Es ist ihr künstlerisches Tagebuch.
Für einen Freund, der farbenblind ist, hat sie extra Zeichnungen schwarzweiss gemalt.
Des weiteren konnte man in dem Buch ein Selbstportrait von Lisa 5), ihr Kleid zum Abschlussball 6), 7);
und eine Tänzerin 8) entdecken.
Außerdem gibt es Entwürfe für ein Hochzeitsbuch 9), das sie dann für das Hochzeitspaar in Farbe gemalt
hat.
So hat sie Muster 10) für Stuhlbezüge entworfen, die dann auch entsprechend ausgeführt wurden.
Sie möchte gerne Künstlerin werden, kann sich aber gut vorstellen erst einmal eine bodenständige Berufsausbildung
als Friseuse zu machen.
So hat sie bei Ihrer Mutter auch schon Stammkunden und ist im Salon immer wieder in Teilbereichen
eigenständig tätig.
Mal sehen, was sie in Zukunft macht und auf welche Art und Weise sie ihr Talent weiterentwickeln wird.
Text: Martin Waubke, Fotos: Lisa Fritsch, Waubke
Zwei Ritter in Steinach, Fabian und Felix Lindmeier, Artikel im Steinacher Gemeindeboten März 2019.
„In Steinach laufen zwei in Ritterrüstungen herum. Es sollen die beiden Lindmeier Buben sein.“ Das
erzählt man sich im Dorf. Das interessiert mich, dem will ich nachgehen. Als ich bei Lindmeiers klingele
und nachfrage, bestätigt mir Frau Lindmeier, dass es ihre Kinder sind, die in voller Ritterrüstung im
Dorf spazieren gehen. Felix und Fabian sind auch gerade da und gerne bereit, mir mehr über ihre etwas
ungewöhnliche Leidenschaft zu erzählen. Bei einem weiteren Treff en geht es in den Keller, wo in einem
Schrank ihre umfangreiche Ausrüstung ist. Fabian beginnt sich Kleidung und Rüstung anzuziehen, was
einige Zeit beansprucht. Felix erzählt mir währenddessen einiges über Ritter und das Umfeld. Felix und
Fabian ist es wichtig nachzuspüren, wie Ritter im 13. Jahrhundert lebten und Kämpfe ausfochten. Knappen
oder Knechte mussten dem Ritter beim Anziehen ihrer Gewänder und der Rüstung helfen. Alleine ist
dies schwierig oder gar unmöglich. So wissen ihre Freunde schon, dass sie beim Anziehen der Kleidung
ihnen helfen müssen.
Auf die Frage wie sie beide auf die Idee kamen, sich mit Ritter zu beschäftigen, erzählt Felix, dass sie
sich von klein auf für Ritter interessierten und an diesem Thema drangeblieben sind. Felix recherchierte
viel, las sich in das Thema ein und tauschte sich mit anderen Interessierten aus. Zu seinem Abitur schenkten
ihm seine Eltern ein Schwert. Angefertigt ist es im Stile des 13. Jahrhundert. Diese Zeit ist beiden am
liebsten , daran orientieren sie sich in allem. Das Schwert ist an der Spitze abgerundet und die Schneide
ist stumpf, ansonsten wäre es bei „Kämpfen“ zu gefährlich. Als sie dann beim „Schlagabtausch“ Schläge
auf die Hände bekamen, war es für sie an der Zeit ihre Hände zu schützen mit originalgetreuen Handschuhen
aus Metall. Nach und nach kam mit Helm, Kettenhemd, Wams, Gambeson, Beinlingen und Schuhen
eine vollständige Ritterausrüstung zusammen. Inzwischen gehen sie auch auf Mittelalterfeste und kaufen
dort von Handwerkern passende Ausrüstung. Wichtig ist ihnen dabei, dass es ihre Rüstung nur einmal
gibt. So war ja auch im Mittelalter die Ausstattung individuell für den Ritter angefertigt. Schilder und
Helme der Ritter waren mit ihrem Wappen und Sprüchen bemalt. Die Rüstung wiegt bis zu 30 kg. Fabian
erzählt, dass das Gehen und vor allem das Atmen mit der Zeit anstrengend wird. Unpassend fi nden
Tintenklecks
Felix und Fabian, wie manche bei Mittelaltertreff en herumlaufen. So gibt es immer mehr „Wikinger“. Wikinger
gab es aber 500 Jahre vor der Ritterzeit. Fehl am Platz fi nden beide auch Leute im Steampunklook
mit Zylinder und Frack, und viktorianischem Kleidungsstil,.Es erinnert sie eher an Fasching.
Einmal haben sie ihre Ausrüstung in einem mittelalterlichen Schubkarren auf eine Burg hochgefahren.
Unterwegs ist eine Speiche gebrochen und sie haben zuletzt noch alles eine lange Treppe hochtragen
müssen. Sie waren dann völlig erschöpft, bevor sie ihren Auftritt bei Schaukämpfen hatten. Das „Lagern“
ist für Felix und Fabian eine schöne Sache. Die Tage vergehen und man vergißt die Zeit. Handy und Uhr
sind weggelegt, da es ja auf einem Mittelalterfest unpassend wäre. Es gibt Schaukämpfe, man fachsimpelt.
Essen wird am off enen Feuer gekocht, Leute sitzen zusammen und immer ist etwas an der Ausrüstung
auszubessern. Beide verbringen so eine eine gute Zeit an schönen Orten.
Felix hat ein großes Interesse für Ritter, die Kampftechnik und vieles drumherum. Es ist ein Hobby, das
aber wenig mit seinem Studium der Elektrotechnik zu tun hat, es ist eher konträr dazu.
Fabian hat vor einem halben Jahr seine Ausbildung als Feinwerkmechaniker erfolgreich abgeschlossen.
Er erzählt, dass er Atemschutzgeräteträger bei der Feuerwehr ist. Vom Gewicht ist das Atemschutzgerät
mit der Ritterrüstung vergleichbar. Mit der Rüstung fällt ihm mit der Zeit das Atmen unter dem Helm
immer schwerer. Im Gegensatz dazu bekommt er beim Atemschutzgerät Sauerstoff zugeführt.
Felix und Fabian Lindmeier auf einem Mittelalterfest rechts unten Fabian Lindmeier
in mittelalterlicher Kleidung, Fotos M. Waubke
Text Martin Waubke,
Fotos Albert Lindmeier
Frauengruppe bei der Freiwilligen Feuerwehr Steinach
Im Frühjahr 2017 entstand die Idee, eine Damengruppe bei der Feuerwehr zu gründen. Inzwischen sind es
jetzt 6 junge Frauen. Fünf davon sind gerade in der Ausbildung zur Feuerwehrfrau. Im Sommer haben sie
als ersten Schritt, den praktischen Teil der MTA (Modularen Truppausbildung) erfolgreich bestanden und
das Löschabzeichen bekommen. Es fehlt ihnen noch der schriftliche Teil, damit sie als Feuerwehrfrauen
bei Einsätzen eingesetzt werden können. Stefan Sauerborn (Student des Wirtschaftsingenieurswesens) ist
ihr Ausbilder. Der Lehrgang zieht sich über den Zeitraum von 2 Jahren hin. Er erzählt, dass die Damen
recht wissbegierig sind. Es macht ihm deshalb viel Freude, sie in den recht umfangreichen Stoff einzuführen.
Hannah Reimann ist bereits einen Schritt weiter, sie hat beide Prüfungen abgelegt und ist Feuerwehrfrau.
Sie macht gerade eine Ausbildung zur Atemschutzträgerin.
Erst ab 14 Jahren können Interessierte zur Jugendfeuerwehr kommen. Bei der Steinacher Feuerwehr gab
es in der 70er Jahren mal eine Damengruppe, aber sonst war die Feuerwehr Männern vorbehalten. Die
Frauen sind über ihre Partner oder ihre Familie zur Feuerwehr gekommen. Bei meinem Gespräch erzählen
sie, wieviel Freude es ihnen bei der Feuerwehr macht. Sie sind sich darin einig, dass es eine gute Gemeinschaft
ist. Sie wurden von den Männern gut aufgenommen. Da heißt es nicht, dass die Frauen etwas
nicht schaff en, vielmehr packen die Männer mit an und helfen mit. Anderen zu helfen ist ihre Motivation
zur Feuerwehr zu gehen, und ihre gute Ausbildung ermöglicht ihnen dies.
Vor der Prüfung haben sie oft drei bis viermal in der Woche über mehrere Wochen hinweg geübt und
gelernt. Das ist aufwändig, erfordert Konsequenz und Ausdauer. Einig sind sie sich, dass dies nur zu machen
ist, wenn es Spaß macht und in der Gruppe passt. Es herrscht ein gutes Gemeinschaftsgefühl und so
unternehmen sie auch sonst viel miteinander.
Im praktischen Teil der Prüfungen, erhält man handwerkliche Aufgaben, die einen körperlich fordern.
Jeder ist aber auch mal Truppenführer und soll zeigen, dass er unter Druck seine Gruppe führen kann und
auf Störungen und Probleme angemessen reagiert. Man lernt Gefahren zu erkennen, jeder soll auf Sicherheit
für sich selbst achten. Kommunikation ist wichtig innerhalb der Truppe und mit anderen
Tintenklecks
Einsatzkräften. Bei der Ausbildung lernt man also Manches, das einem auch im Beruf und insgesamt in
seiner Persönlichkeit weiterbringen kann.
Jürgen Reimann,1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr: „..wir freuen uns über jeden weiblichen
Neuzugang. Mit dem Jahrgang 2004 können junge Damen in die Jugendfeuerwehr aufgenommen werden.
Wir freuen uns aber über jede aktive Feuerwehrfrau, die bereits in Ihrer Jugend die Ausbildung absolviert
und eine kurze oder längere Pause eingelegt hat. Gerne bringen wir Sie wieder auf den Stand der Technik.
Wir haben immer einen Platz in der Freiwilligen Feuerwehr Steinach für Sie frei.“
Wer Lust oder eine Idee hat,etwas zu schreiben, kann sich bei mir gerne melden.
Martin Waubke Tel. 09961 7659 mail@heusingerwaubke.de
Text Martin Waubke,
Fotos Jürgen Reimann,
Im Anschluss an mein Gespräch mit den Frauen war Fototermin. Sie hatten sich dafür geschminkt und
ihre Ausgehuniform angezogen. Jürgen Reimann hatte zum Fotografi eren eine umfangreiche Fotoausrüstung aufgebaut .
Sonja und Markus Berl, Bioheumilchhof, Sept. 2018, im Steinacher Gemeindeboten.
Letztes Jahr hat mit der Familie Foidl der letzte Hof in Steinach aufgehört Milch zu liefern. In der
Gemeinde Steinach kann man keine Milch mehr beim Bauern holen. Aber in der Nähe, am Thanhof kann
man seit einigen Jahren Milch selbst abfüllen. Es ist Bio-Heumilch und es gibt Käse hergestellt von der
eigenen Milch, und einige Produkte von anderen Biobauern. Der Thanhof gehört zur Gemeinde Ascha,
hat aber viele Verbindungen an Steinach. So ist der Hof der Kirchengemeinde Steinach und dem Schulsprengel
Steinach zugeordnet und die Familie Berl bearbeitet Flächen im Gemeindegebiet Steinach. Das
Ehepaar Sonja und Markus Berl bewirtschaftet den Bio-Heumilchhof und die Eltern helfen viel mit. Am
Thanhof ist seit einiger Zeit viel in Bewegung, so wächst ein großes Gebäude heran. Einen guten Überblick
bekomme ich bei einer Führung durch den Betrieb. Der Kreisverband der Grünen mit der Landtagsabgeordneten
Rosi Steinberger haben sich angesagt. Sonja und Markus Berl zeigen ihren Betrieb. Ein
paar Wochen später kommen auch der Landrat mit dem Wirtschaftsreferenten mit weiteren zuständigen
Leuten. Es ist ein aufstrebender Betrieb, bei dem sich die Prominenz gerne umschaut und zeigt. Bio-Heumilch
ist etwas Besonderes und aufwändig in der Herstellung. Nach einer mehrjährigen Umstellungsphase
liefert die Familie Berl seit 2010 Biomilch an die Molkerei Goldsteig. Seit dem Frühjahr 2016 produzieren
sie mit ihrer Milch in einer befreundeten Hofmolkerei Bio-Heumilch-Käse. Sie beschlossen ihre
Kühe ausschließlich mit Heu und Grünfutter zu füttern, da die Milch auch einen viel besseren Geschmack
hat und Silage für die Käsekulturen schädlich ist.
Es ist ihnen wichtig eine ökologische Landwirtschaft zu betreiben, die im Einklang mit der Natur ist und
sich durch eine artgerechte Tierhaltung auszeichnet. Markus Berl macht sich viele Gedanken, wie er das
Bodenleben verbessern kann. Wie kann er schonend Heu machen, damit möglichst viele Kräuter im Heu
bleiben, aber auch die Milchleistung hoch ist. Die Kräuter sorgen für einen guten Geschmack in der Milch
und im Käse. Das „Tierwohl“ ist für Markus nicht nur ein Schlagwort, Kühe können zu den Kälbern, sie
können sich frei bewegen und haben Auslauf. Kühe sind auf der Weide, dies ist in unserer Gegend ganz
ungewohnt. Ich verabrede mich noch zu einem Gespräch mit Sonja und Markus Berl. Es ist aber nicht so
einfach einen Termin zu fifi nden, an dem beide Zeit haben. Markus ist im Sommer von früh bis spät in der
Tintenklecks
Nacht am Arbeiten. Sonja ist für die drei Kinder Max, Moritz und Ludwig zuständig. Wenn die Kinder im
Bett sind, hat sie Zeit, um z.B. im Kühlraum den Käse zu versorgen. Sonja ist erst in der Beziehung mit
Markus in die Landwirtschaft hineingewachsen. Sie ist gelernte Metzgereifachverkäuferin. Sie geht gerne
auf dem Markt und stellt ihre Produkte vor. Positive Rückmeldungen von Kunden geben ihr Kraft und
helfen über Schwierigkeiten hinweg. Die Kinder sind viel am Hof dabei, wobei beide stets darauf achten,
dass sie außerhalb der Reichweite von Maschinen sind. Markus nimmt die Kinder soweit möglich auf
dem Bulldog mit. So zeigt er ihnen am Feld, welche Pfl anzen dort wachsen oder erklärt ihnen, wie Maschinen
funktionieren. Markus ist Landwirtschaftsmeister. Mit bereits neun Jahren ist er Traktor gefahren,
sein Vater hat ihm auf das Gaspedal eine U- Schiene geschweißt, damit er es bedienen konnte. Als Schulbub
dauerte ihm die Fahrt mit dem Schulbus oft zu lang und er ärgerte sich, dass er nicht schneller am
Hof sein konnte, um dort mitzuarbeiten. Auf meine Frage, wieviel Wasser eine Kuh am Tag trinkt, erzählt
Markus, dass dies auch eine Prüfungsfrage von ihm war. Der Wasserbedarf hängt von der Milchleistung
ab, so kann eine Milchkuh mit 30 kg Milchleistung bis zu 100 L Wasser trinken. Markus arbeitete mehrere
Jahre als Betriebshelfer und ersetzte auf Zeit den Betriebsleiter. Von einem Tag auf den anderen musste
er mit unterschiedlichen Geräten und Arbeitsabläufen zurechtkommen. So lernte er verschieden Betriebe
kennen. Ich frage Sonja und Markus, wie sie sich auf dem Hof in 10 Jahren sehen? Sie wollen in zehn
Jahren den Großteil ihrer Milch über den Hofl aden vermarkten können. Sie möchten, dass die Arbeiten
geregelter sind und weniger Unvorhergesehenes dazwischenkommt. Sie möchten den Stall durch einen
neuen aus einer Holzkonstruktion ersetzen. Sie wollen Mitarbeiter anstellen, die mitdenken und selbständig
arbeiten können. Die Familie Berl gibt ein schönes Bild ab,sie haben viele Ideen, sind voller Mut und
Tatkraft. Sie stehen für eine gute Art der Landwirtschaft.
Markus Berl 2.v.l. führt durch das Gebäude, in dem die Käserei, der Reifekeller für den Käse und der
Hofl aden ihren Platz fi nden werden.
Tintenklecks ist eine Seite für Jugendliche und junge Erwachsene.
Wer Lust oder eine Idee hat,etwas zu schreiben, kann sich bei mir gerne melden.
Martin Waubke Tel. 09961 7659 mail@heusingerwaubke.de
Text Martin Waubke, Fotos Sonja und Markus Berl, M. Waubke
Valentin Schick und Daniel Wirth Preisträger bei Jugend forscht,
Artikel im Steinacher Gemeindeboten Juni 2018.
Im März haben zwei Steinacher bei Jugend forscht Preise gewonnen. Valentin Schick erhielt beim
Regionalwettbewerb den Sonderpreis der Stadt Passau und Daniel Wirth erreichte nach dem Gewinn des
Regionalwettbewerbs im Bereich Chemie, beim Landeswettbewerb sogar den 2. Platz.
Valentin Schick (Q12) fertigte im Fachbereich Physik die Arbeit mit dem Thema „Schweben wie auf
der ISS – Durch Magnetismus auch auf der Erde möglich oder „Mission Impossible“? an. Grundlage
seiner Untersuchungen war eine Szene aus „Mission Impossible: Ghost Protocol“, in der ein Agent in
einem Kettenhemd gekleidet über einem Roboter, der ein Magnetfeld erzeugt, in circa einem Meter Höhe
schwebt. Im Rahmen der Jugend forscht Arbeit wurde ein vergleichbarer Aufbau, ein elektronischer
Schaltkreis mit einer Spule, die als Elektromagnet eine Magnetkugel stabil schweben lässt, umgesetzt.
Anhand der gewonnenen Erkenntnisse wurden die physikalische und technische Durchführbarkeit der
oben geschilderten Filmszene kritisch beurteilt. Trotz seines vergleichsweise einfachen Aufbaus bringt
der Schaltkreis die Magnetkugel relativ stabil zum Schweben. Diese Technik fi ndet man bei der Magnetschwebebahn
Transrapid wieder. Für seine technisch und physikalisch anspruchsvolle Arbeit wurde
der Schüler Valentin Schick mit dem Sonderpreis der Stadt Passau geehrt.
Daniel Wirth wurde nach dem Gewinn des Regionalwettbewerbs Jugend forscht im Fachbereich Chemie
in Passau vom 01./02.03.2018 zum Landeswettbewerb vom 19.3. - 22.3.2018 nach München eingeladen.
Dabei durfte Daniel Wirth den Regierungsbezirk Niederbayern im Fachbereich Chemie beim diesjährigen
Landeswettbewerb vertreten. Vier Tage lang stellten die Jungforscher im Verkehrszentrum des Deutschen
Museums unter dem Motto „Spring“ ihre Arbeiten aus, um sich für den Bundeswettbewerb zu qualifi zieren.
Unter 1991 Anmeldungen in Bayern qualifi zierten sich in zehn bayerischen Regionalwettbewerben
79 Jungforscher mit insgesamt 59 Forschungsarbeiten für die Teilnahme am Landeswettbewerb 2018 in
ren. Tintenklecks
Valentin Schick und Daniel Wirh
München. Daniel Wirth erreichte landesweit den 2. Platz im Fachbereich Chemie. Zusätzlich wurde er mit
dem Sonderpreis für Erneuerbare Energien geehrt und er bekam eine Einladung zum Workshop im
Google Offi ce in München. Mit „Aus Mist mach Strom“ beschreibt Daniel Wirth kurz und griffi g, worum
es in seiner Arbeit geht. Zunächst fertigte er eine funktionierende Versuchsbiogasanlage an. Anschließend
wurde mithilfe dieser technischen Anlage das zuzuführende Substrat solange variiert, bis eine optimale
Substratmischung gefunden wurde. Das entstandene Biogas wurde anschließend auf seine Echtheit, mit
einem Gaschromatographen überprüft. Weiter wurde eine App erstellt, die anlagenspezifi sche Berechnungen
zu Biogasanlagen durchführt. Gibt der Benutzer die Menge und Art an verfügbarem Substrat ein,
berechnet die App die typischen Kennwerte einer Biogasanlage. Die App ist als Orientierungshilfe für
Landwirte gedacht, die überlegen, eine Biogasanlage zu bauen, aber keine Vorstellung von der eventuellen
Dimensionierung der Anlage haben. Die Rechenweise der App wurde mithilfe der eigens gebauten
Biogasanlage und durch die Eigeninitiative eines international agierenden Biogasunternehmens bestätigt.
Valentin und Daniel kommen zu einem Gespräch zu mir, Auf die Spek. Es war nicht so einfach einen
Termin zu fi nden, da Daniel soviel zu tun hatte. Aber anders als von mir vermutet, war Daniel nicht mit
Lernen für das Abitur beschäftigt. Nein, er arbeitete auf dem Feld, im Frühjahr ist ja in der Landwirtschaft
soviel zu tun. Seit der 6. Klasse hilft er dem Landwirt Heisinger auf den Feldern. Inzwischen hat er einen
Führerschein gemacht, damit er Traktor fahren darf. Ackerbau interessiert ihn sehr, die Arbeit mit Tieren
nicht so. Er will nach dem Abitur Landwirtschaft in Weihenstephan studieren. Er kann sich gut vorstellen
später einmal einen Ackerbaubetrieb zu leiten. Daniel macht nicht viel Aufheben über seine Projektarbeit.
Ein Betrieb, der Biogasanlagen weltweit baut, interessiert sich für seine App. Erst auf Nachfragen erzählt
Daniel wenig beeindruckt von dem umfangreichen Programm an den 4 Tagen des Landeswettbewerbs in
München.
Daniel Wirth stellt seine Arbeit „Aus Mist mach Strom“ bei Jugend forscht vor
Tintenklecks ist eine Seite für Jugendliche und junge Erwachsene.
Wer Lust oder eine Idee hat,etwas zu schreiben, kann sich bei mir gerne melden.
Martin Waubke Tel. 09961 7659 mail@heusingerwaubke.de
Valentin Schick mit seinem Jugend forscht Projekt
„Schweben wie auf der ISS – Durch Magnetismus auch auf der Erde möglich oder „Mission Impossible“?
Bei Valentins Projektarbeit war schnell klar, dass die Filmszene überhaupt nicht funktionieren kann. Es
ging darum einen Nachbau anzufertigen, Versuche und Berechnungen durchzuführen, was dann recht
umfangreich und anspruchsvoll war.
Nach dem Abitur fängt Valentin bei der Firma Continental in Regensburg ein duales Studium an. Er hat
sich bei mehreren Firmen beworben und durchlief im Assessmentercenter Auswahlverfahren. Von zwei
Firmen erhielt er eine Zusage. Er entschied sich für Continental in Regensburg. Dieser Konzern ist breit
aufgestellt, und beschäftigt sich mit zukunftsweisenden Techniken wie autonomes Fahren. Maschinenbau
wird sein Studienfach sein. Er hält es für eine gute Grundausbildung, später wird sich zeigen, in welche
Richtung er sich spezialisieren wird. Valentin fi ndet es auch interessant , dass Continental international
ausgerichtet ist und Standorte in vielen Ländern hat.
Beiden war es wichtig zu erwähnen, dass sie bei ihren Arbeiten von ihrem Betreuungslehrer Wilhelm
Gasparics gut unterstützt wurden.
Diesen Artikel ndet man auch in der
pdf-Ausgabe des Gemeindeboten,
Qr-code
http://www.steinach.eu/gemeindebote.
html
Text von Martin Waubke, wobei ich mich bei der Beschreibung der beiden Projekte am Text von Wilhelm
Gasparics, Lehrer am VHG hielt.
Fotos Wilhelm Gasparics, Katharina Heusinger, Valentin Schick
Julia Tomarcenko Karatemeisterin in Kata und Kumite
Artikel im Steinacher Gemeindeboten, März 2018
Julia Tomarcenko ist 16 Jahre alt und wurde dieses Jahr bereits zum 8. Mal bei der
Sportlerehrung der Gemeinde Steinach und zweimal von der Stadt Straubing für ihre Leistungen in ihrem
Sport Karate gewürdigt. Julias Disziplin im Karate ist Kata und Kumite im Shotokan - Stil.
Karate ist für Julia ein guter Ausgleich zur Schule. Recht früh war für sie klar, dass sie sich
im Wettkampf mit anderen messen wollte und fand mit 7 Jahren mit Karate den passenden Sport. Karate
Do in Straubing ist ihr Verein, ihr Trainer ist anspruchsvoll und streng. Dreimal in der Woche geht sie
zum Training. Auf die Frage, wie Julia ihren Kampfstil beschreiben würde: Sie kämpft kontrolliert und
gleichzeitig konsequent und sie ist mit den Beinen fl ink.
Sie bestreitet Wettkämpfe, die in ganz Deutschland stattfi nden. Julia ist bayerische Meisterin ihrer Klasse
und im Kata Team (es besteht aus drei Mitgliedern) erreichten sie den dritten Platz, international sogar
den ersten Platz. Ihr Ziel ist es den schwarzen Gürtel zu bekommen. Auf meine Frage, ob sie in anderen
Bereichen von ihrem Sport profi tiert habe, nennt Julia Disziplin. Sie sieht es als ihre Stärke, dass sie sich
Ziele setzen und dann auch konsequent verfolgen könne. Seit diesem Schuljahr besucht sie die FOS-BOS
Fachrichtung Sozialwesen in Straubing, um die Fachhochschulreife zu erreichen. In ihrer Klasse gefällt es
ihr gut, da es eine gute Gemeinschaft ist.
Julia ist sich noch nicht sicher, was sie berufl ich machen möchte. Sie kann sich zurzeit eine Laufbahn bei
der Polizei oder der Bundeswehr gut vorstellen. Dort kämen ihre sportlichen Fähigkeiten gut zur Geltung.
Aber auch Berufe im sozialen Bereich wie Grundschullehrerin sind für sie interessant. Wichtig ist ihr
auch ihrer Schwester, die 6 Jahre jünger als sie ist, etwas zur Seite zu stehen. Diese spielt Volleyball und
ist ein ganz anderer Typ als sie.
Julia hat sich einige Jahre in ihrem Sport durchkämpfen müssen. Oft waren ihre
Tintenklecks
Julia Tomarcenko (Mitte) bei der Preisverleihung der Bayerischen Meisterschaft
Gegnerinnen einen Kopf größer als sie und sie wird gern unterschätzt.
In ihrer Familie gibt es sportlich nicht so viele Vorbilder. Ihre Mutter war in ihrer Schulzeit in
Leichtathletik aktiv und ihr Vater spielte Eishockey.
Auf meine Frage, ob es schon Gelegenheit gab, bei der sie ihr Können in Karate zur Selbstverteidigung
einsetzen musste, verneint Julia. Sie erzählt aber, dass es in der siebten oder achten Klasse Situationen
gab, dass Jungs beim Vorbeigehen Mädchen anrempelten und da konnte sie allein durch ihr Auftreten
dagegenhalten. Sie meint, dass Karate ihr Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit gestärkt hat.
In ihrem Verein Karate Do herrscht eine gute Kameradschaft. Es gibt dort viele gute Karate Sportler, mit
denen sie sich messen kann. Bei Wettkämpfen stehen immer Vereinskameraden am Rand der Matte und
sie feuern sich gegenseitig leidenschaftlich an. Julia wird von ihrer Familie bei ihrem Sport stark
unterstützt. Sie nehmen weite Fahrten zu Wettkämpfen in ganz Deutschland auf sich. Und sie sitzen dann
geduldig den ganzen Tag in einer Halle.
Text Martin Waubke, Fotos Karate Do Straubing
Artikel über Manuel Mikutta Dezember 2017 vom Steinacher Gemeindeboten. Ich füge den Artikel als pdf-Datei an. Hier der Text:
Manuel Mikutta
Bester Ausbilder seiner Branche? Darauf angesprochen rückt Manuel Mikutta dies gleich zurecht. „Ich bin nicht der beste Ausbilder, sondern durch den Beitritt in eine Initiative für Ausbildung
haben sich die
Fa. Wurm und ich, verpfl ichtet einen Anforderungsplan zu erfüllen, um eine Top-Ausbildung zu garantieren,….
Top-Ausbilder, TOP-Ausbildungsbetrieb? Das muß ich mir erklären lassen. Ich verabrede michzu einem Gespräch mit Manuel Mikutta und Bernhard Wurm, dem Inhaber von Wurm Garten + Landschaft
in Weingarten, Mitterfels. Seit dem 10. Februar 2017 ist die Fa. Wurm zertifi ziertes Mitglied der „Initiative für Ausbildung” (www.initiative-fuer-ausbildung.de). Mit der Mitgliedschaft verpfl
ichten sie
sich zur Einhaltung von 12 Kriterien, die den Azubis eine gute Ausbildungsqualität garantieren. Es gibt einen festen Ansprechpartner, die fachliche Entwicklung der Lehrlinge wird durch
zusätzliche Angebote
gefördert, so gibt es einen Tag für Maschinenkunde und die Ausbilder nehmen an Fortbildungsangeboten
der Initiative teil. Dahinter steckt der Gedanke, dass man sich als Betrieb interessant machen muß, um die besten jungen Leute zu bekommen.
Zurzeit gibt es zwei Azubis im Betrieb und beide sind direkt oder auf Umwegen über die „Initiative für
Ausbildung” zu dem Betrieb gekommen.
Manuel Mikutta ist es wichtig, dass die Azubis die Pfl anzen gut kennen. Dies ist der Bereich, der den Landschaftsgärtner von verwandten Handwerkern wie Pfl asterer oder Maurer unterscheidet. So
schickt er jeden Tag den beiden Azubis über whatsapp Fotos zu einer Pflanze. In der Prüfung sollen sie Pflanzen sicher mit lateinischen und deutschen Namen bestimmen können. Manuel ist es auch
wichtig, dass sich die Auszubildenden durch selbstständiges Arbeiten und Eigeninitiative beweisen können.
Manuel Mikutta war schon recht früh klar, dass er etwas mit Pflanzen machen möchte. Als Jugendlicher machte er ein Praktikum in einer Zierpfl anzengärtnerei. Er merkte aber, dass ihm die Arbeit
dort nicht so ganz passte. Ein weiteres Praktikum bei einem Landschaftsgärtner sagte ihm auf Anhieb zu, es gefiel ihm im Freien mit Pflanzen zu tun zu haben und mit Maschinen an großen Projekten
zu arbeiten. Er ist jetzt seit 13 Jahren bei der Firma Wurm. Er machte dort seine Ausbildung als Landschaftsgärtner und arbeitete anschließend als Geselle. Er gab bereits als Geselle gerne sein
Wissen und seine Freude an dem schönen Beruf an Auszubildende weiter. Im Juni 2015 schloss er nach zwei Semestern an der Fachschule für Gartenbau in Landshut mit der Meisterprüfung ab. Das
Arbeiten mit den verschiedensten Materialien und großen Maschinen begeistert ihn jeden Tag aufs Neue. Thomas Wurm, der Sohn des Inhabers stieß im Rahmen seiner Abschlußarbeit des Studiums
Landschaftsbau und –Management auf die „Initiative für Ausbildung”. Er konnte seinen Vater Bernhard Wurm und Manuel Mikutta dafür interessieren.
In der Freizeit spielt Manuel Mikutta Fußball, dies ist für ihn ein guter Ausgleich zu seinem Beruf. Seit seinem 5. Lebensjahr ist er beim ASV Steinach, seine Position ist im off ensiven
Mittelfeld. Auf FUPA https://www.fupa.net/teams/asv-steinach-440245.html fi ndet man folgendes: Manuel spielt seit 2008 in der 1. Mannschaft vom ASV Steinach. er ist Spielführer, seine Position
ist der Angriff , in dieser Saison hat er 5 Tore geschossen und es gab dank seiner Vorlagen zwei weitere Tore. Also auch beim Fussball ist
Manuel Mikutta Top!
Text Martin Waubke, Fotos Wurm
Seit September 2015 erscheinen im Steinacher Gemeindeboten unter der Seite "Tintenklecks" Artikel von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die ersten Artikel schrieben Jugendliche selbst und ich stellte Fotos und Text fertig zum Drucken zusammen. Seit einigen Ausgaben interviewe ich die jungen Leute und stelle die Seiten druckfertig.
Im September 2017 befragte ich Hannah Eickmeyer über ihr 5 monatiges Praktikum in Nepal. Die Fotos sind von Hannah und Anne Götz. Auf der pdf Datei sind alle vier Seiten des Artikels.
Mein Text: Fünf Monate als Praktikantin in Nepal
Hannah Eickmeyer aus Steinach war von Januar bis Juni in Nepal zusammen mit zwei weiteren Praktikantinnen.
Sie waren für die Kinderhilfe-Nepal-Mitterfels tätig, die in einem Projekt versucht, Kindern eine Schulbildung zu
ermöglichen *1).
Am Telefon sagte Hannah, dass sie gar nicht wisse, wo sie anfangen solle zu erzählen. Deshalb stelle ich ihr konkrete
Fragen.
Ich frage sie, ob sie mir etwas auf Nepali sagen könne: Hannah kann ein paar Wörter und Sätze, die sie im Alltag
brauchte und durch Hören lernte: z.B. Ja-Ho/chha. Nein-Hoina/chhaina. Guten Tag!-Namaste/Namaskar. Auf
Wiedersehen!-Pheri Bhetaula!, Für Europäer ist es schwierig die Sprache zu lernen. Die Schrift ist anfangs sehr
gewöhnungsbedürftig. Man braucht ein gutes Gedächtnis um Nepali Schreiben und Lesen zu lernen. Denn selbst,
wenn man das Alphabet beherrscht, wird man nicht sonderlich weit kommen, da die nepalesischen Wörter aus
Silben bestehen, die wiederum aus neuen Schriftzeichen-Kreationen des „Ausgangsalphabets“ bestehen. *2)
Sie verständigten sich meist auf Englisch. In den Städten kommt man mit Englisch meist gut zurecht, auf dem Land
eher nicht. Ihr Projektmanager und Ansprechpartner hatte zwar einen englischen Grundwortschatz, aber mit seiner
Frau, die wenig Englisch sprach, konnte man sich oftmals „mit Händen und Füßen“ besser verständigen.
Auf meine Frage, was ihr spontan zu Nepal einfalle, nennt Hannah den Mount Everest. Sie liest nämlich gerade
ein Buch über eine Expedition dorthin. Und Schwitzen. Ab März war es durchschnittlich 35 Grad heiß und so
waren sie die meiste Zeit sehr viel am Schwitzen.
Sie waren im Camp Betrawati, das ist etwa 40 km von Kathmandu, der Hauptstadt, entfernt. 5 Stunden braucht der
Bus dorthin. Betrawati ist ein kleines Dorf, das an einem Zusammenfl uss dreier Flüsse liegt. Etwa einen Kilometer
vom Dorf entfernt liegen zwei Camps, die ausschließlich aus Wellblechhütten bestehen. In einem der zwei Camps
gab es etwa 87 Haushalte, durchschnittlich 5 Leute oder mehr leben in einem Haushalt. Elisabeth Gehrsitz, eine
Sozialarbeiterin aus Landshut, war vor ihnen im Camp und hatte ihre Arbeit organisatorisch vorbereitet. Die
Aufgabe von Hannah und ihrer Freundin war es, den Kindern Englischunterricht zu geben.
Frage an Hannah: gibt es etwas, was du in Nepal vermisst hast? Wasser aus dem Wasserhahn, das man ohne
Bedenken trinken kann und nicht abgekocht werden muss. Brot, in Nepal gibt es nur Weißbrot und das fi ndet
Hannah nicht so toll. In Nepal arbeiten die Menschen den ganzen Tag und etwas anderes wie etwa eine Freizeitbeschäftigung oder Hobby kennen sie nicht.
Gibt es etwas, was dir jetzt abgeht wenn du an Nepal denkst? Die schöne Landschaft mit den Bergen, den Tag
vor sich hin zu trödeln und viel zu Fuß gehen. Man geht dort fast alle Strecken zu Fuß. Die Art des täglichen Einkaufens
gefi el ihr gut und dann gemeinsam zu kochen.
Der Unterrichtsbeginn ist zwar festgelegt, dies sei aber eine relative Angabe, da Zeitangaben in Nepal eine sehr viel
geringere Bedeutung haben.
Hannah erzählte, dass Nepali bei Deutschen voraussetzen, dass man reich ist. Nepali haben oft die Erwartung, dass
man als Deutscher z.B. Medizin bringt und dass aus Deutschland Lehrer kommen.
Nepalesische Lehrer sind nicht so motiviert und haben wenig Ehrgeiz, dass ihre Schüler etwas lernen.
Wie wird in Nepal gekocht? Nepali kochen mit Gas und alles im Dampfkochtopf .
Was machen Nepali mit Müll? Wenn zu viel herumliegt, dann bringen sie es an einen Platz und zünden den
Haufen an.
Bist du schon in Deutschland angekommen? Ja, eigentlich schon am nächsten Tag ihrer Ankunft in Deutschland.
Sie waren ja meist zu zweit oder zu dritt und sprachen Deutsch miteinander. So gab es immer eine Verbindung zu
Deutschland.
Was war in Nepal anders als du es dir vorgestellt hast? In Nepal leben die Menschen für den Tag und denken
nicht an das Morgen. Hannah fände es gut, wenn Nepali z.B. in der Hauptstadt Kathmandu im medizinischen Bereich
ausgebildet würden um dann in ihren Distrikten den Einheimischen zu helfen.
Die Bildunterschriften sind von Hannah, sie hat den Artikel durchgeschaut.
Wichtig ist ihr auf die aktuelle Situation in Nepal einzugehen: „In Nepal sind aufgrund des starken Monsunregens
in den Bergen viele Flüsse stark angeschwollen und haben nahezu den gesamten Süden des Landes, in dem es übrigens
sehr fl ach ist, überschwemmt. Die Kinderhilfe Nepal e.V. aus Mitterfels hat bereits wieder Gesundheitscamps
über die Partnerorganisation „Quick Volunteer“ in den Katastrophengebieten eingerichtet. Auch an der Sicherstellung
der Trinkwasserversorgung beteiligt sich der Verein fi nanziell. Spenden hierfür, aber auch für die Unterrichtsprojekte
werden - nicht nur nach solchen Naturkatastrophen - dringend gesucht. Ebenso freut sich der Verein
über jeden neuen Praktikanten, der, egal ob jung oder alt, unerfahren oder ausgebildet, eine beeindruckende Zeit in
dem Himalayastaat verbringen möchte.“
Hannah wird im Herbst anfangen mit dem Studium der Physiotherapie in Heidelberg.
Text Martin Waubke, Fotos Hannah Eickmeyer,Anne Götz
1) zwei Zeitungsartikel dazu, www.kinderhilfe-nepal-mitterfels.de/presse/
2) www.nepalwelt.de/site_startseite.htm, www.weltreisewortschatz.de/nepali/
Der Faschingprinz Lukas II
Anfang Februar hatte Lukas Hagn seine Freisprechung. Er absolvierte die Ausbildung zum
Anlagenmechaniker für SHK (=Sanitär Heizung Klima) und ist jetzt Geselle.
Für seine Firma ist er hauptsächlich auf Baustellen von Industrieanlagen, meist in Regensburg. Lukas
arbeitet 10 Stunden am Tag 4 Tage in der Woche und einen Werktag hat er frei.
Der erste Winter nach der Schule war für ihn hart, danach ging es. Anstrengend ist z.B. der ständige
Wechsel von Kalt und Warm. In seiner Firma erstellen sie Steuerungen und Regelungen von großen
Anlagen. Sein Beruf ist körperlich und technisch herausfordernd. Lukas würde es reizen, später einmal an
richtig großen Heizanlagen zu arbeiten, die mit Schiffsdiesel betrieben werden.
Lukas ist aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr Steinach, dies ist ihm wichtig. Er möchte einfach in
Notlagen helfen und fi ndet das Angebot an Technik bei der Wehr sehr interessant.
Auf meine Frage, wie es dazu kam, dass er Faschingsprinz wurde, erzählt Lukas, er habe eine Stammtischwette
mit Patrik Biermann verloren. Es bleibt geheim, worum es bei der Wette ging und Wettschulden
sind Ehrenschulden. So habe er sich beim Bogener Narrentisch als Faschingsprinz beworben. Dabei
sei er bei der Bogener Narrentischpräsidentin auf offene Ohren gestoßen. Seine Prinzessin Lisa habe er
sich dann auch selbst ausgesucht, am Anfang habe sie es gar nicht ernstgenommen. Sie bilden heuer das
Prinzenpaar Lisa I und Lukas II. Die Vorbereitungen gingen bereits nach dem Volksfest los. Mit dem
Tanzen war es für Lukas der Sprung ins kalte Wasser. Sie hatten aber mit Sandy Aumüller eine sehr gute
Tanztrainerin. Sie leitete die beiden über viele Wochen hinweg (und dies ehrenamtlich) an beim Einstudieren
der Standardtänze und der Auftritte mit den Faschingsgarden. Die Faschingssaison begann 11.11.
um 11Uhr 11 Uhr mit dem „Sturm des Bogener Rathauses“. Das Prinzenpaar tanzt den Prinzenwalzer und
spricht den „Prolog“, die königliche Ansprache an das „Narrenvolk“. Aufgabe des Prinzenpaares ist es in
erster Linie zu repräsentieren. Ab 11.11. waren sie fast jedes Wochenende auf zwei Bällen. Gut ist, dass
er selbst nie Auto fahren muß, alle Beteiligten werden abgeholt und der Ablauf ist bestens organisiert. Sie
fahren zu Bällen anderer Faschingsgesellschaften, dort werden Orden getauscht und Reden gehalten. Auf
meine Frage, wie er es mit Alkohol hält, sagt Lukas, dass er in Maßen trinkt,
Tintenklecks
repräsentiere er doch seine Faschingsgesellschaft. Bei den Faschingsbällen ist für jeden was dabei. Es
gibt viele Shows, Einlagen und bei den Bars gibt es auch für sein Alter die passende Musik. Besonders
gefallen hat ihn das Treffen bei der Faschingsgilde Thyrnau im Landkreis Passau. Dort trat neben
vielem anderem die Kindergarde auf und führte Tänze und geradezu artistische Figuren auf hohem
Niveau vor. Ein weiteres Highlight war für ihn der Faschingsball bei den Barmherzigen Brüdern in
Straubing. Der Magnobonus-Markmiller-Saal war voller Leute und viele waren in Faschingsverkleidung.
Die Behinderten freuten sich über das Prinzenpaar, waren begeistert und stellten ihnen viele Fragen, z.B.
ob Lukas wirklich ein echter Prinz ist.
Insgesamt ist der Aufwand recht hoch, er habe es aber keine Stunde bereut, Faschingsprinz zu sein, es war
ihm jede Stunde wert. Und es hat mit ihm auch nicht den Falschen getroffen, hat er doch kein Problem
damit, öffentlich aufzutreten und er ist nicht auf den Mund gefallen.
Text Martin Waubke, Fotos Bogener Narrentisch